Die meiste Zeit meines Freiwilligendiensts verbringe ich im Municipio Sopachuy. Der Ort liegt circa 200 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Sucre. Weiter südlich, deshalb ist es dort generell wärmer als in Sucre. Und die Landschaft ist auch grüner, wegen der zwei Flüsse, die das Dorf umfließen. Der Name kommt angeblich von „Supay Churu“, das heisst so viel wie Insel der Teufel. Früher haben die beiden Flüsse — mit den Namen San Antonio und Orcas — nämlich eine Insel gebildet, die jetzt nur noch eine Halbinsel ist.
Der Ort selbst zählt um die 3000 Einwohner. Zählt man aber die 23 Außengemeinden mit – viele bestehen nur aus einigen Häusern, und diese auch noch weit voneinander entfernt – so kommt man auf eine Gesamtbevoelkerung des Municipios von circa 7000 Einwohnern. Nach den Daten des letzten Zensus, es wird erwartet, dass der aktuelle Zensus einen Bevölkerungswachstum feststellen wird.
Der Ort setzt auf eine touristische Entwicklung, denn er hat dank der zwei Flüsse einen einmaligen Standort. Um diese Jahreszeit, wenn es ordentlich geregnet hat, macht es auch richtig Spaß darin zu schwimmen. Man kann Pferdetouren machen, zum Beispiel eine Tagestour zu den Wasserfällen in Sipicani.
Viele Leute sogar in Sucre haben von Sopachuy gehört und sagen mir, dass es doch so schön sei.
Der Ort ist mit Infrastruktur verhältnismäßig gut ausgestattet. Die Straßen zu den Außengemeinden lassen zwar zu wünschen übrig, und das Wasser aus der Leitung kann man auch nicht trinken, ohne es vorher abzukochen. Davon abgesehen gibt es auch immer mal wieder mal kein Wasser oder Strom, vor allem nach starken Unwettern.
Im Bildungsbereich sind sie aber super aufgestellt, mit Kindergarten, Primarschule, Colegio und Abendschulen. Es gibt auch eine Müllabfuhr und einen umfassenden Verwaltungsapparat des Rathauses („Alcaldia“) und anderen Behörden.