Frühmorgens kommen wir in Sucre, der konstitutionellen Hauptstadt Boliviens, an. Es ist kühl und wir frösteln alle ein wenig. Auf der Fahrt haben wir viele Höhenmeter überwunden, das Klima ist hier kühler als in Santa Cruz.
Sucre liegt inmitten des Andenvorlands in einem Talkessel. Die Straßen führen über Hügel, vollgeladen kommen die Autos nur mühsam hoch. Mit dem Microbus gelangt man fast überall hin, man muss nur wissen welcher Bus die gewünschte Strecke abfährt und dann dem Fahrer sagen wo man aussteigen möchte. An Kreuzungen hat das Fahrzeug die Vorfahrt, das zuerst hupt.
Auf den großen Märkten werden die Erzeugnisse aus dem Umland verkauft. Es gibt in Sucre viele junge Leute, hier ist eine der ältesten Universitäten Südamerikas.
In den Straßen sieht man überall streunende Hunde. Die Menschen lassen sich nicht groß von den Hunden stören, und andersherum auch nicht. Trotzdem ist es eines der Probleme der Stadt. Ab und zu sieht man Kinder, die sich Welpen als Spielgefährten halten. Und wenn die Hunde dann zu groß werden…
Das größte religiöse Fest der Stadt ist die Entrada de la Vírgen de Guadalupe, die Schutzpatronin der Stadt. Den ganzen Tag bis spät in die Nacht ziehen die Tänzer durch die Stadt und zeigen traditionelle Tänze wie die Morenada oder den Tinkuy.
Das Stadtbild ist geprägt durch die kolonialen Bauten der spanischen Konquistadoren. Der Stadtkern ist Weltkulturerbe, durch strenge Bauvorschriften blieb er über die Jahrhunderte sehr gut erhalten. Jedes Jahr werden die altehrwürdigen Gebäude neu weiß getüncht, damit die Weiße Stadt auch ihrem Namen gerecht bleibt.
Die Hügel außerhalb der Stadt sind bedeckt mit dürren Sträuchern und Büschen. Aber Sucre hat ja auch nicht wie Sopachuy das Glück zwischen zwei Flüssen gelegen zu sein.